EKKW übernimmt Tarifabschluss im öffentlichen Dienst der Länder

Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) übernimmt bei den Entgelten für rund 7500 Angestellte die Rahmenbedingungen aus dem öffentlichen Dienst der Länder. So wird unter anderem ein Inflationsausgleich in Höhe von bis zu 3000 Euro nach und nach ausgezahlt. Die Mitarbeitenden erhalten einen Sockelbetrag von 200 Euro mehr im Monat. Außerdem sollen die Gehälter um 5,5 Prozent steigen. Die neue Entgelttabelle gilt bis Ende Oktober 2025. Die Arbeitsrechtliche Kommission der EKKW hatte nach der Tarifeinigung im öffentlichen Dienst (TV-L) die Entscheidung über die Übernahme der Entgelterhöhungen mitgeteilt.

Inflationsausgleich: Einmalbetrag und monatliche Zahlungen

Einen ersten Teil des Inflationsausgleiches erhalten Vollzeitarbeitende im Februar 2024 in Höhe von 1800 Euro. Von Januar bis einschließlich Oktober 2024 gibt es monatliche Zahlungen in Höhe von 120 Euro. Auszubildende erhalten einmalig 1000 Euro und dann monatlich 50 Euro. Diese Beträge sind steuer- und abgabenfrei.

Erst 200 Euro Sockelbetrag, dann 5,5 Prozent mehr

Ab dem 1. November 2024 werden alle Entgeltgruppen und -stufen um 200 Euro erhöht. In einem zweiten Schritt erfolgt zum 1. Februar 2025 eine prozentuale Erhöhung um 5,5 Prozent. Die Erhöhung soll jedoch in jedem Fall mindestens 340 Euro betragen. Auszubildende erhalten zum jeweils selben Zeitpunkt eine monatliche Erhöhung von 100 Euro und dann 50 Euro. Die Laufzeit dieser neuen Tabellen besteht mindestens bis Ende Oktober 2025.

Mitarbeitende in der EKKW

Die neuen Regelungen gelten für rund 7500 haupt- und nebenamtliche Mitarbeitende im Angestelltenverhältnis. Für die aktuell 739 Pfarrerinnen und Pfarrer sowie 163 Kirchenbeamten und -beamtinnen in der EKKW gelten gesonderte Regelungen in Anlehnung an die Besoldung von Beamtinnen und Beamten im Bund. Die Landessynode hatte zuletzt auf ihrer Herbsttagung die Einführung eines Bemessungssatzes in Höhe von 97 Prozent der Bundesbesoldung verabschiedet. Weitere rund 3800 Beschäftigte erhalten ihr Entgelt nach anderen Regelungen.

Hintergrund: Kirchliches Arbeitsrecht

Die Arbeitsrechtliche Kommission (ARK) der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck regelt selbstständig Fragen der Entgelte für die Angestellten in der Landeskirche und ihren Untergliederungen. In ihr sind Arbeitgeber der EKKW sowie die Arbeitnehmerseite jeweils mit vier Personen paritätisch vertreten. Aufgrund des vom Grundgesetz garantierten Selbstbestimmungsrechts der Kirchen ordnen diese ihre Angelegenheiten im Rahmen der für alle geltenden Gesetze selbst. Der Dritte Weg unterscheidet sich vom Ersten Weg (einseitige Arbeitgeberbedingungen) und vom Zweiten Weg (Tarifverträge nach staatlichem Recht) dadurch, dass Kirche und Diakonie nicht von einem Interessengegensatz zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite ausgehen, sondern von dem christlich geprägten Gedanken einer Dienstgemeinschaft aller Beschäftigten.

(15.12.2023)

 

Leider verzögert sich die Ausgleichszahlung noch um einen Monat und kann daher erst mit dem Märzgehalt ausgezahlt werden.

Im Dezember hat die Arbeitsrechtliche Kommission die Entgelterhöhungen des Tarifabschlusses zum TV-L übernommen. Hierzu wurde bereits am 12. Dezember in IUNIA angekündigt: „Durch die zügige Übernahme ist zunächst der Weg frei für die zeitnahe Auszahlung eines Teilbetrags des Inflationsausgleichs. Im nächsten Jahr, voraussichtlich mit dem Februargehalt, dürfen sich die Angestellten der EKKW über eine Einmalzahlung in Höhe von 1.800 Euro/Vollzeitstelle freuen. Im Zeitraum Januar bis Oktober 2024 erhalten Vollzeitbeschäftigte weiterhin 120 Euro monatlich als Inflationsausgleich.“ 

Da die Ausgleichszahlung für alle Mitarbeitenden in der Entgeltsoftware neu eingepflegt werden muss, ist die Zahlung des Einmalbetrages mit dem Gehalt für Januar noch nicht möglich. Die Auszahlung mit den Februargehältern wird angestrebt.

Leider verzögert sich die Ausgleichszahlung noch um einen Monat und kann daher erst mit dem Märzgehalt ausgezahlt werden. 

Grund: 
Zur Berechnung der Inflationsausgleichszahlung braucht es ein Softwareupdate, das am 14. Februar eingespielt wird. Da der der Abrechnungslauf für den Monat Februar 2024 bereits am nächsten Tag stattfindet, besteht nicht mehr die Möglichkeit, das upgedatete System stichprobenartig zu prüfen. Eine reibungslose Auszahlung im Februar kann damit nicht gewährleistet werden. Daher hat sich das Sachgebiet Zentrale Abrechnungsstelle für Personal- und Personalnebenkosten (ZAPP) in Abstimmung mit dem Rechenzentrum dafür entschieden, die Auszahlung der Inflationsausgleichszahlung mit der Vergütung des Monats März 2024 vorzusehen.